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Mont Cameroun

Revue africaine d’études interculturelles sur l’espace germanophone Afrikanische Zeitschrift für interkulturelle Studien zum deutschsprachigen Raum

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Band 17/2022: Ökologie – Ecocriticism – Ökopädagogik

Wenn von Ecocriticism in der gegenwärtigen literaturwissenschaftlichen Diskussion die Rede ist, denkt man an zunächst an die anglo- amerikanische Welt, wie der Anglizismus selbst dies erraten lässt. Dass die Namensgeberin für das 2009 in München gegründete Rachel Carson Center for Environment and Society eine gebürtige US-Amerikanerin ist, spricht für sich selbst. Auch wenn das Wort „Ecocriticism“ sich nur schwer in die deutsche Sprache übersetzen lässt (vgl. den 2015 von Gab- riele Dürbeck und Urte Stobbe als Einführung in die Diskussion für die deutschsprachige Welt herausgegebenen Band Ecocriticism), beweisen die vielen, in Deutschland, Österreich oder in der Schweiz organisierten Tagungen sowie die dort entstandenen Monographien, Sammelbände, Forschergruppen oder Forschungszentren, dass Ecocriticism nicht aus dem Germanistikstudium wegzudenken ist. Bei der Entstehung einer “Grünen Germanistik” (Sabine Nöllgen) hat nicht nur die anglophone Germanistik (vgl. etwa Axel Goodbodys Arbeiten), sondern auch der Aufstieg der Grünen als politische Macht in Deutschland eine nicht zu unterschätzende Rolle gespielt. Natur- und Umweltreflexionen hatten seit eh und je einen zentralen Platz bei deutschen Schriftstellern, Forschungsreisenden und Essayisten (Goethe, Humboldt, Enzensberger u.a.). Der Einzug des Ecocriticism in die deutsche Literaturwissenschaft kann aber als ein wichtiger Ein- schnitt betrachtet werden: Er führt zu eine Relektüre der Meisterwerke der deutschen Literatur, auch wenn ihr ökokritisches Potential nicht so augenfällig ist, wie dies z.B. mit Max Frischs Der Mensch erscheint im Holozän (1979), Franz Josef Degenhardts Die Abholzung (1985) oder Ilija Trojanows EisTau (2011) der Fall ist. Das Anthropozän, eine vom Atmosphä- renchemiker und Nobelpreisträger Paul J. Crutzen zusammen mit Eugene F. Stoermer vorgeschlagene Bezeichnung für die aktuelle, durch den Menschen geprägte geochronologische Epoche, ist zum Gegenstand wichtiger kulturwissenchaftlicher Auseinandersetzungen geworden und stellt eine Herausforderung für die Philologie dar (vgl. Robert Stockhammer: Philology in the Anthropocene, 2017). Auch der Lernstoff an Schulen und Hochschulen sowie die Art und Weise, wie der Unterricht gestaltet werden soll, können nicht von der Diskussion über Umweltbewusstsein und verantwortung fernbleiben (vgl. Richard Kahn: Critical Pedagogy, Ecoli- terary, & Planetary Crisis, 2010).

Der siebzehnte Band der Zeitschrift Mont Cameroun widmet sich dem Themenkomplex Mensch und Umwelt aus einer kulturwissenschaftlichen Perspektive und lädt Sie dazu ein, sich mit einem Originalbeitrag an seiner Erscheinung zu beteiligen. Die Beiträge können auf folgende Aspekte ein- gehen:

  • Ecocriticism und Germanistik im afrikanischen Kontext
  • Literatur- und Kulturwissenschaften im Anthropozän
  • Ecocriticism und Komparatistik unter besonderer Berücksichtigung deutschsprachiger Gegenwartsliteratur
  • Mensch und   Umwelt:  Didaktische  Implikationen  für den DaF- Unterricht
  • Ecocriticism und postkoloniale deutschsprachige Literatur
  • Ecocriticism und Intermedialität

Senden Sie Ihr Abstract und Ihre Kurzbiografie in deutscher, französischer oder englischer Sprache bis zum 30. September 2021 an den Koordinator des Bandes (Dr. Mahamat Ali Alhadji: herraliali@yahoo.fr) oder an einen der beiden Herausgeber:

Prof. Dr. Albert Gouaffo: albert_gouaffo@yahoo.fr PD Dr. Salifou Traoré: salifout@hotmail.com

Die Autorinnen und Autoren erhalten ein Belegexemplar. Kontakt: albert_gouaffo@yahoo.fr; salifout@hotmail.com